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dieser verdammte krieg (59)

CAROLA RÖNNEBURG führt heute das Kriegstagebuch der taz.

Ehrlichkeit, Mut und Heldentum

Das UBL-Video ist gesendet und hat seinen Zweck erfüllt: Allgemein ist man der Ansicht, ein Schuldeingeständnis gesehen und gehört zu haben. Die Schlussfolgerung: Ussama Bin Laden wird zu Recht gejagt – mit welchen Mitteln und zu welchem Preis, ist jedoch weiterhin kein Thema für Sondersendungen. Kein Experte gibt Auskunft darüber, wie viele Menschen bisher in Afghanistan und in den Flüchtlingslagern gestorben sind, wie viele wohl noch auf eine Mine treten oder verhungern werden.

Weil der Erste-Welt-Bewohner in der Weihnachtszeit leicht sentimental werden kann, zeigen US-amerikanische Kinos jetzt auf Initiative Washingtons und der Filmindustrie einen dreiminütigen Vorfilm: „The Spirit of America“ versammle „patriotische Szenen“ aus insgesamt 110 berühmten Filmen, meldet der Hollywood Reporter. Regisseur Chuck Workman sagte dem Magazin, er habe zunächst verschiedene Aspekte des amerikanischen Charakters wie „Ehrlichkeit, Mut und Heldentum“ herausgearbeitet und anschließend die entsprechenden Filmszenen ausgesucht.

Darin hat er übrigens Übung: Workman stellte unter anderem bereits Filmszenen für eine 91 Minuten lange Chronik der US-amerikanischen Kinogeschichte zusammen und ist außerdem Regisseur des Spielfilms „Assignment: Kill Castro“.

Tststs, diese Amis? Wenigstens gibt es so etwas bei uns nicht? Nein, hier zu Lande bevorzugt man den unverstellten Blick auf den Krieg. „Exklusiv“ auf der Webseite von t-online, courtesy of „heute journal“: das Video „Die Kämpfe um Tora Bora“.

Dafür muss man nicht einmal ins Kino gehen.

MORGEN: Roger Willemsen

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