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die wahrheitGabi Dohm nackt

Die Niedertracht des Boulevards.

Traumpaarfoto. Bild: ap

Da das EM-Turnier alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, beginnt jetzt die Zeit des Aus-den-Fingern-Saugens für Boulevardjournalisten, die keine anderen Themen mehr finden und deshalb grauenhafte Stücke zusammenfantern. So fragte gestern Bild auf der Seite eins: "Hat Wussow Gaby Dohm nackt gemalt?" Allein die Frageform ist schon ein Verbrechen. Denn sie wissen wie immer nichts, und wir wollen es auch gar nicht wissen, ob ein zum Glück mittlerweile in die ewigen Jagdgründe eingegangener Schlechtschauspieler eine ganz und gar langweilige Kollegin abgepinnt hat. Und dann auch noch Gaby Dohm! An der das einzig Interessante die Frage ist, ob ihre Mumu tatsächlich quer sitzt, wie es in den Achtzigerjahren immer spöttisch behauptet wurde, als sie ihre Glanzzeiten in der "Schwarzwaldklinik" hatte. Offenbar nicht, jedenfalls wenn man den Malkünsten Klausjürgen Wussows vertrauen darf, der allerdings nicht gerade ein Frauenexperte war, wie seine Ehe mit der Witwe Scholz zeigte. Was für ein an Stupidität und Niedertracht kaum mehr zu überbietender Bild-Titel.

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2 Kommentare

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  • T
    Thorsten

    Sich mit Boulevard-Journalismus auseinander zu setzen ist nur mäßig interessant. Das merkt auch die taz, weshalb sie diese Auseinandersetzung nicht intellektuell versucht sondern einfach versucht auf die Steilvorlage des Bild-Journalismus noch eins draufzusetzen: Primitiv, vulgär, niederträchtig, noch nicht einmal im Ansatz ironisch. Die taz ist mittlerweile leider so überflüssig wie der Boulevard-Journalismus selbst.

  • J
    Josef

    Es ist verhältnismäßig einfach, gegen einen Sänger anzuschreiben, wohingegen es Rudolf Schock schwerlich gelingen dürfte, gegen einen Schreiber anzusingen, schon gar, nachdem man ihn vor mehr als zwanzig Jahren zu Grabe getragen hat. Seinem die Feder schwingenden Antipoden gilt es zu bescheinigen, dass er mit Worten umzugehen weiß. Wie gut? So gut wie Schock mit Tönen? Ein messbarer Vergleich ist auch diesbezüglich ausgeschlossen. Leider.