Hurra!
Endlich mal ein Journalist, der durchschaut hat was derzeit in den Medien passiert und dies kritisch, wenn auch nur ironisch, anspricht.
Es drängt sich derzeit massiv der Verdacht auf, dass die Polizei gezielt, zentralgesteuerte Falschmeldungen an die Presse herausgibt, mit
dem Ziel die Bevölkerung zu verängstigen und die
öffentliche Meinung negativ, zungunsten der Motorradclubs zu beeinflussen.
Das eigentliche Ziel scheint zu sein, die massiven und masslos übertriebenen Polizeiaktionen, inkl. umfangreicher Telefonüberwachungen, etc. gegen die MCs in der Öffentlichkeit zu Rechtfertigen, bzw. den Politikern Munition für den nächsten Wahlkampf zu liefern, damit diese sich dann, laut nach mehr Sicherheit schreiend, profiliern können.
Letztendlich, geht es langfristig darum, die Grundrechte aller Bürger schrittweise immer weiter zu beschneiden. Ob Terrorismus oder MCs, irgedein Vorwand findet sich immer.
Die gesamtdeutsche Presse druckt derzeit, wie die Lemminge, alles ungeprüft ab um Schlagzeile zu machen.
Beispielsweise musste die Polizei vor einigen Tagen, laut Headlines in Neumünster mit einem massiven Aufgebot die Hells Angels und Bandidos auseinanderhalten um den drohenden Rockerkrieg zu verhindern. Der erstaunte Leser konnte dann im eigentlichen Bericht lesen, dass es sich bei den Hells Angels jedoch um Red Devils und bei den Bandidos um Chicanos handelte.
Die letzten Headlines nach dem Mord eines "Ex"-Hells Angels in Berlin sprechen Bände:
Hamburger Abendblatt: Berlin: Hells Angels gegen Bandidos Ein Toter bei Rocker-Krieg
Berliner Morgenpost: Berlins Rockerkrieg um Drogen- und Menschenhandel
Bild.de: Blutiger Rockerkrieg in Berlin: Bandidos-Chef auf Straße erschossen
NZZ Online: «Bandido» aus Auto heraus erstochen und erschossen
WELT ONLINE: Bandidos vs. Hell's Angels Mehrere Motive für Rocker-Mord im Gespräch
WELT ONLINE: Mord an Rocker – Polizei fürchtet Racheakte
Bild.de: Berlin-Rocker-Krieg zwischen Hells Angels und Bandidos eskaliert
Der Mann war zum Zeitpunkt seines Todes weder Hells Angel, noch Bandido. Irgendjemand hat ihn, aus welchen Motiven auch immer getötet. Wer sollte sich jetzt dafür an wem rächen? Wo ist da ein Rocker-Krieg?
Wer böses denkt, könnte leicht auf die Idee kommen, dass es jemanden gibt, der großes Interesse an einem solchen Konflikt hat und versucht durch gezielte Propaganda diesen anzufachen. Wie sonst sollte man beispielsweise die Headlines der Berliner Morgenpost vom 17. und 18. August deuten (Hells Angels verlieren den Kampf gegen die Bandidos; Gewalt in Berlin Hells Angels verlieren Rockerkrieg). Wenn man so was nur oft genug schreibt, wird er schon irgendwann anfangen, der Krieg, und sei es nur weil einer, bei dem die archaischen Urinstinkte noch sehr nahe an der Oberfläche liegen, versucht den Mythos seiner Hells Angels in der Öffentlichkeit zu rehabilitieren, um damit den eingebildeten Alpha Status des Rudels wiederherzustellen.
Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man fast darüber lachen.
Ich denke, dass jeder Journalist gut daran täte, gerade bei einem so brisanten Thema, sein Hirn einzuschalten, statt ungeprüft alles abzudrucken was Vater Staat so herausgibt.
In diesem Zusammenhang sind mir einige Stellen des Pressekodex des Deutschen Presserates in den Sinn gekommen, die sich jeder Journalist doch von Zeit zu Zeit mal wieder ins Bewusstsein zurückholen sollte. Hier einige Auszüge:
Herausgeber und Journalisten müssen sich bei ihrer Arbeit der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und ihrer Verpflichtung für das Ansehen der Presse bewusst sein.
Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben.
Veröffentlichte Nachrichten oder Behauptungen, insbesondere personenbezogener Art, die sich nachträglich als falsch erweisen, hat das Publikationsorgan, das sie gebracht hat, unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtig zu stellen.
Die Presse verzichtet auf eine unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt, Brutalität und Leid.
Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.
Die Berichterstattung über Ermittlungsverfahren, Strafverfahren und sonstige förmliche Verfahren muss frei von Vorurteilen erfolgen. Der Grundsatz der Unschuldsvermutung gilt auch für die Presse.
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