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die wahrheitSchmutziger Straßenkrieg

So geht es zu in Berlin, im August 2009: "Im Stadion kämpfen Athleten um Gold, auf den Straßen die Hells Angels gegen die Bandidos", berichtete Bild am Sonntag während einer Kampfpause...

Barrikade. Bild: ap

...aus der Hauptstadt des Verbrechens. Und tatsächlich war es ein fürchterliches Kriegswochenende in Berlin: An jeder Ecke kämpften Rocker gegen Rocker. Der Asphalt war getränkt vom Blut der Kuttenträger. Ohrenbetäubend laut dröhnten die Höllenmaschinen Marke Harley durch die leeren Straßen der geschundenen Stadt.

Und wer sich dennoch hinauswagte, wurde wie so manche arme unschuldige Oma, die beim Sonntagsspaziergang nur einen Boulevard überqueren wollte, mit einer Machete niedergemäht. Über allem aber lag der beißende Gestank rauchenden Gummis, denn die brutalen Rocker hatten ganze Viertel mit Barrikaden aus brennenden Motorradreifen abgesperrt. Nicht einmal die tapferen Berliner Schupos trauten sich hinein in diese dunkle Todeszone. So war das damals, an diesem schrecklichen Sommersonntag des Jahres 2009 in Berlin - jedenfalls, wenn man der alten Märchentante aus dem Hause Axel Springer glaubt.

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2 Kommentare

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  • P
    Paul

    Als besorgte Mutter kann ich nicht einfach nur mit den Schultern zucken. Es werden die Jungs regelrecht rekrutiert. Jungs, die schon erwachsen aussehen, es aber noch nicht sind. Diese jungen Männer, alle unter 20, die noch nach Ihrer Identität suchen, sind natürlich DAS gefundene Fressen für diese Clubs, die wie Sekten agieren. "Freundliche", alte Herren, die junge Männer in Ihre Behausung locken, mit Freiverzehr von Getränken, Computerspielen und Flatscreen. Eigentlich hatte ich meinen Sohn als Kind immer vor den lieben "Onkels", die mit Bonbons locken gewarnt... Keiner schimpft, klare Ansagen, Macho-Imponiergehabe. Sie tun Dir Gefallen, helfen vermeindlich, passen vor allem auf Dich auf, im bösen Berlin, danach folgt dann die Verpflichtung doch auch etwas für sie zu tun: Eine Gefälligkeit da, eine hier. Die Falle schnappt zu. Praktisch, wenn man junge kräftige Männer für sich arbeiten lässt. Die Gehirnwäsche, die da so nebenbei durch Altrockerweisheiten vermittelt wird ist erschreckend. Aufklärung von außen ist hier angesagt. Denn wie sonst kommen Hiphopfans in die Rockerszene. Ich finde es einfach nur schrecklich und hoffe inständig, dass mein Sohn aufwacht, bevor es zu spät ist!

  • B
    BigJunk

    Hurra!

     

    Endlich mal ein Journalist, der durchschaut hat was derzeit in den Medien passiert und dies kritisch, wenn auch nur ironisch, anspricht.

     

    Es drängt sich derzeit massiv der Verdacht auf, dass die Polizei gezielt, zentralgesteuerte Falschmeldungen an die Presse herausgibt, mit

    dem Ziel die Bevölkerung zu verängstigen und die

    öffentliche Meinung negativ, zungunsten der Motorradclubs zu beeinflussen.

     

    Das eigentliche Ziel scheint zu sein, die massiven und masslos übertriebenen Polizeiaktionen, inkl. umfangreicher Telefonüberwachungen, etc. gegen die MCs in der Öffentlichkeit zu Rechtfertigen, bzw. den Politikern Munition für den nächsten Wahlkampf zu liefern, damit diese sich dann, laut nach mehr Sicherheit schreiend, profiliern können.

     

    Letztendlich, geht es langfristig darum, die Grundrechte aller Bürger schrittweise immer weiter zu beschneiden. Ob Terrorismus oder MCs, irgedein Vorwand findet sich immer.

     

    Die gesamtdeutsche Presse druckt derzeit, wie die Lemminge, alles ungeprüft ab um Schlagzeile zu machen.

     

    Beispielsweise musste die Polizei vor einigen Tagen, laut Headlines in Neumünster mit einem massiven Aufgebot die Hells Angels und Bandidos auseinanderhalten um den drohenden Rockerkrieg zu verhindern. Der erstaunte Leser konnte dann im eigentlichen Bericht lesen, dass es sich bei den Hells Angels jedoch um Red Devils und bei den Bandidos um Chicanos handelte.

     

    Die letzten Headlines nach dem Mord eines "Ex"-Hells Angels in Berlin sprechen Bände:

     

    Hamburger Abendblatt: Berlin: Hells Angels gegen Bandidos Ein Toter bei Rocker-Krieg

    Berliner Morgenpost: Berlins Rockerkrieg um Drogen- und Menschenhandel

    Bild.de: Blutiger Rockerkrieg in Berlin: Bandidos-Chef auf Straße erschossen

    NZZ Online: «Bandido» aus Auto heraus erstochen und erschossen

    WELT ONLINE: Bandidos vs. Hell's Angels Mehrere Motive für Rocker-Mord im Gespräch

    WELT ONLINE: Mord an Rocker – Polizei fürchtet Racheakte

    Bild.de: Berlin-Rocker-Krieg zwischen Hells Angels und Bandidos eskaliert

     

    Der Mann war zum Zeitpunkt seines Todes weder Hells Angel, noch Bandido. Irgendjemand hat ihn, aus welchen Motiven auch immer getötet. Wer sollte sich jetzt dafür an wem rächen? Wo ist da ein Rocker-Krieg?

     

    Wer böses denkt, könnte leicht auf die Idee kommen, dass es jemanden gibt, der großes Interesse an einem solchen Konflikt hat und versucht durch gezielte Propaganda diesen anzufachen. Wie sonst sollte man beispielsweise die Headlines der Berliner Morgenpost vom 17. und 18. August deuten (Hells Angels verlieren den Kampf gegen die Bandidos; Gewalt in Berlin Hells Angels verlieren Rockerkrieg). Wenn man so was nur oft genug schreibt, wird er schon irgendwann anfangen, der Krieg, und sei es nur weil einer, bei dem die archaischen Urinstinkte noch sehr nahe an der Oberfläche liegen, versucht den Mythos seiner Hells Angels in der Öffentlichkeit zu rehabilitieren, um damit den eingebildeten Alpha Status des Rudels wiederherzustellen.

     

    Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man fast darüber lachen.

     

    Ich denke, dass jeder Journalist gut daran täte, gerade bei einem so brisanten Thema, sein Hirn einzuschalten, statt ungeprüft alles abzudrucken was Vater Staat so herausgibt.

     

    In diesem Zusammenhang sind mir einige Stellen des Pressekodex des Deutschen Presserates in den Sinn gekommen, die sich jeder Journalist doch von Zeit zu Zeit mal wieder ins Bewusstsein zurückholen sollte. Hier einige Auszüge:

     

    Herausgeber und Journalisten müssen sich bei ihrer Arbeit der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und ihrer Verpflichtung für das Ansehen der Presse bewusst sein.

     

    Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben.

     

    Veröffentlichte Nachrichten oder Behauptungen, insbesondere personenbezogener Art, die sich nachträglich als falsch erweisen, hat das Publikationsorgan, das sie gebracht hat, unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtig zu stellen.

     

    Die Presse verzichtet auf eine unangemessen sensationelle Darstellung von Gewalt, Brutalität und Leid.

     

    Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.

     

    Die Berichterstattung über Ermittlungsverfahren, Strafverfahren und sonstige förmliche Verfahren muss frei von Vorurteilen erfolgen. Der Grundsatz der Unschuldsvermutung gilt auch für die Presse.