die wahrheit: Mord im Urlaub
Wenn ich mal in den Urlaub reise...
... nach Andalusien beispielsweise,
dann gönne ich an jenem Ort
mir einen wunderschönen Mord.
Ich liege dann mit ein, zwei Leichen
im warmen Dünensand, dem weichen,
das Opferblut, das rote satte,
tropft vor mir auf die Badematte.
Ich seh noch, wie das Messer blinkt
und dann im Meer vor mir versinkt.
Und irgendwo liegt, blutbefleckt,
ein Rock im Dünengras versteckt.
Trotz heißer Sonne überläuft mich
ein Frösteln, denn vor mir da häuft sich
der Sand auf von zwei schweren Schuhn
Und über mir wie in "High Noon"
"breitbeinig" steht der Kommissar
und brummt: "Ich ahne, wer es war.
Auch wenn die Spuren sich verwirrn."
Mir sticht die Spannung tief ins Hirn.
War es der Kellner? Oder besser:
Der Koch? Dem fehlte ja ein Messer.
Der Page? War da nicht das Date
am Strand? Dramatik! Vor mir steht
breitbeinig... nicht der Kommissar,
nein, Hanna, unverwechselbar
und sagt: "Dir brutzelt schon der Speck.
Leg endlich den Scheißkrimi weg!"
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!