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die sportskanone

DFB-Präsident Neuendorf Foto: dpa

100 Prozent Zustimmung

Es ist immer das Gleiche. So gern sich der Deutsche Fußball-Bund, etwa im Rahmen der Sepp-Herberger-Stiftung, zu offenen Gesellschaften bekennt („Gemeinsam am Ball für Demokratie“), so ungern will er diese Grundsätze im eigenen Haus, etwa beim DFB-Bundestag, umgesetzt sehen. Dieser kam am Freitag zusammen, um unter anderem den DFB-Präsidenten zu bestimmen. Nach althergebrachter Tradition stand auf der Wahlliste wieder einmal nur ein Kandidat. Der amtierende Präsident Bernd Neuendorf will es noch einmal machen. Für die 253 stimmberechtigten Delegierten war das kein Problem. Das Votum für ihn fiel einstimmig aus, so wie man das auch von Parlamenten dieser Welt kennt, wo es der Einfachheit halber ebenfalls immer nur einen Amtsbewerber gibt. Möglicherweise waren alle von Neuendorfs origineller Ankündigung „Nicht nur verwalten, sondern gestalten“ überzeugt. Geholfen hat sicherlich auch der neue Nike-Vertrag, den der finanziell gebeutelte DFB abschließen konnte. Von 2027 an erhält der weltweit größte Sportverband vom Sportartikelhersteller 100 Millionen Euro pro Jahr – doppelt so viel wie bislang vom bisherigen Sponsorpartner Adidas. Neuendorf hatte angekündigt, dass mit diesem Geld der Amateur- und Nachwuchsbereich gestärkt werden sollte. Vereinzelte Amateurvertreter hatten vor der Wahl kritisiert, der DFB konzentriere sich zu sehr auf das Geschäft mit der männlichen Nationalmannschaft und vernachlässige die Basis. (jok)

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