piwik no script img

die anderen

Die Financial Times aus London warnt vor staatlicher Unterstützung für Rover: Die Uhr tickt für das Werk Longbridge – und die Regierung wird zunehmend unter Druck ihrer traditionellen Anhänger geraten, zur Rettung von Rover einzugreifen. Dieser Versuchung sollte Industrieminister Stephen Byers widerstehen. Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn die Regierung ihre guten Dienste für einen erfolgreichen Abschluss der Kaufgespräche anbietet oder Hilfen für Entlassene verspricht. Aber es ist nicht ihre Aufgabe, über den privaten Besitz von Firmen zu bestimmen. Byers sollte seine ohnehin glanzlose Vorstellung nicht noch durch ein Nachgeben in dieser Frage verschlimmern.

Die Westfälische Rundschau aus Dortmund meint zum 1. Mai: Der Begriff Solidarität wird immer häufiger umgekehrt: Arbeitnehmer haben gefälligst Einkommenseinbußen im Kollektiv hinzunehmen, um das Unternehmen, den Staat zu retten. Gleichzeitig erhalten Spezialisten und Manager Traumgagen. Ist es da ein Wunder, dass immer mehr Bundesbürger an der Börse zocken? Die einen, um mithalten zu können in der teuren Welt; die anderen, weil sie ihr Alter selbst finanzieren sollen. Mit ehrlicher (Hand- und Kopf-)Arbeit wird dies immer weniger möglich. Der Tag der Arbeit wird daran nichts ändern. Aber man wird die Zeitläufte ja wenigstens noch bedauern dürfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen