die anderen:
Die israelische Zeitung Jedioth Achronoth schreibt zum Rücktritt des Ministerpräsidenten Ehud Barak und zur Aussicht auf Neuwahlen: Jenseits aller Dramen gibt es ein altbekanntes Produkt, das bei den nächsten Wahlen sicher wieder zum Renner wird: der Frieden. Der Wille zum Frieden ist nach Umfragen schon seit Jahren konstant. Dennoch geht immer etwas schief sofort nach dem Amtsantritt eines Kandidaten, der den Weg des Friedens einschlagen will. Eine Weile sah es so aus, als sei Barak der Richtige, um uns über den Rubikon zum friedlichen Ufer zu führen. Aber auch er bekam es mit der Angst und blieb stecken.
Die israelische Zeitung Maariv kommentiert zum gleichen Thema: Bei den Wahlen wird Ehud Barak vor allem vor dem Hintergrund seiner Misserfolge beurteilt werden. Wenn (der ehemalige Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu in 60 oder 90 Tagen gegen ihn antritt und dabei wahrscheinlich siegt, was hat Barak dann mit seinem Rücktritt gewonnen? Der Grund für Baraks Schwierigkeiten wird immer klarer: In einer politischen Welt voller Tretminen, Sensibilitäten, Nuancen und unvorhersehbarer Entwicklungen bewegt Barak sich wie Hannibal auf einem Elefanten und schafft es dabei nicht, auch nur ein Ziel zu erreichen.
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