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die anderen

Zur Krise der Agrarwirtschaft meint der Corriere della Sera aus Mailand: Es ist wieder so weit. Der Verbraucher ist gierig, fordert Nahrung, die weniger kostet, als sie wert ist. Die Industrie ist dazu bereit, will aber auch Gewinn machen und nutzt Möglichkeiten in der Produktion. Wir sind alle Mittäter, auch wir Festlandbewohner: Hätten wir sonst im vergangenen Jahr 764.000 britische Schafe gekauft, die weniger kosteten als unsere eigenen, ohne ein Zertifikat zu verlangen? Wenn sich dann jedoch die Landschaften von Gainsborough in monströse Verbrennungsfelder verwandeln, dann entrüsten wir uns. Und werden auf einmal alle Umweltschützer.

Zum gleichen Thema schreibt Le Monde aus Paris: In der Öffentlichkeit soll nicht der Eindruck entstehen, dass das große Geld der Landwirtschaftspolitik, ob europäisch oder national, an die Bauernlobbys verteilt wird. Den kleinen Bauern, die auf Qualität setzen und ihre Kühe mit Gras füttern, muss sofort geholfen werden. Und gleichzeitig müssen wir uns öffentlich und ernsthaft die Frage stellen, was wir jetzt tun sollen. Welche Agrarpolitik ist dem 21. Jahrhundert angemessen? Wie kann die Natur besser respektiert werden? Die Bauern haben wie alle anderen das Recht, von den Vorteilen des Wohlstands zu profitieren, zu dem sie beigetragen haben.

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