die anderen:
Der Tages-Anzeiger aus Zürich bemerkt zum EU-Gipfel in Laeken: (Ein Konvent) bedeutet noch nicht, dass die machtverliebten EU-Chefs plötzlich zu bürgernahen Politikern konvertiert sind, die einen Teil ihrer Macht bereitwillig abgeben. (...) Verbindlich entscheiden allein die Staats- und Regierungschefs – vermutlich im Jahr 2004. (...) Erst dann wird sich zeigen, wie stark der EU-Spitze Bürgernähe und Demokratie wirklich am Herzen liegen.
Der britische Daily Telegraph meint zum gleichen Thema: Es kann kein Zweifel mehr daran bestehen: die EU wird zum Superstaat. Enthusiasten verweisen darauf, dass der Föderalismus von Land zu Land unterschiedlich interpretiert werden muss. Aber gibt es irgendwo einen Ort auf der Welt, an dem eine geschriebene Verfassung, ein direkt gewählter Präsident und ein Parlament aus Mitgliedern politischer Parteien nicht eine Föderation bedeutet? Diese Zeitung hat immer die Ansicht vertreten, dass Europa sich für eine Föderation nicht eignet. Der Gedanke einer europäischen Demokratie impliziert die Idee eines europäischen Volkes – und das gibt es nicht. Staaten arbeiten am besten, wenn ihre Bürger genügend gemeinsam haben, um in Zusammenarbeit die Handlungen der anderen zu akzeptieren.
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