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die anderen

Die konservative österreichische Presse schreibt über den pakistanisch-indischen Konflikt: Wenn man Militärmachthaber Pervez Muscharraf beim Wort nimmt, dann bahnt sich eine Zeitenwende in Pakistan an. Der pakistanische Staatschef hat den radikalen Islamisten offen den Kampf angesagt. Muscharrafs Kehrtwende ist nicht ohne Risiko. Jahrzehntelang hat Pakistan mehr oder minder offen jene Geister gerufen, die der autoritäre General nun in die Ecke stellen will. Muscharraf bricht mit einem System, das tiefe Wurzeln in Pakistan geschlagen hat. Der Zorn der Gotteskrieger hat jetzt einen neuen Adressaten: den „Verräter“ Pervez Muscharraf.

Die russische Tageszeitung Iswestija dazu: Der General hat den Dschihad ausgerufen. Pakistans Präsident macht Zugeständnisse an Indien und verspricht, einen heiligen Krieg mit den Terroristen zu beginnen. Seine Ankündigung ist der verzweifelte und vermutlich letzte Versuch, einen Krieg mit Indien zu verhindern. Der Staatsführer Pakistans kommt dabei dem erzürnten Nachbarn so weit entgegen wie nie zuvor. Doch bei einer Kapitulation in allen Punkten vor den Indern hätte er nicht nur sein Gesicht, sondern auch die Unterstützung der eigenen Streitkräfte verloren. Doch diesen Rückhalt braucht Muscharraf für das eigene politische Überleben.

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