die anderen:
Zu den Finanzskandalen bei den US-Giganten Enron und Worldcom schreibt die Londoner Wirtschafts-Tageszeitung Financial Times: Die Skandale haben dem Stolz auf das angeblich überlegenere System des US-Kapitalismus einen Schlag versetzt. Die Investoren glaubten, es könne immer so weitergehen. Es drängt sich die Frage auf, ob das US-System in seinen Grundfesten fatal fehlerhaft ist. Letztendlich richtet sich das Geschäftsgebaren aber nicht so sehr nach der Führungsfähigkeit, sondern nach der Konkurrenz am Markt. Je größer sie ist, umso größer der Anreiz zum Erfolg. In Zukunft drohen denen, die sich nicht an die Regeln halten, massive Strafen.
Die französische Wirtschaftszeitung La Tribune schreibt dazu: Das Eingeständnis muss George W. Bush Überwindung gekostet haben, als er in der vergangenen Woche vor seinen Kollegen des G-8-Gipfels zugab, dass etwas faul sei im Königreich des Kapitalismus. Der Wohlstand und die Wirtschaftsmacht der USA waren für ihn schlagender Beweis für die Überlegenheit des amerikanischen Systems, also musste man ohne zu zögern zeigen, dass Washington nicht länger bereit ist, betrügerisches Verhalten und betrügerische Praktiken zu dulden, die dem Ruf von Unternehmen schaden und das Vertrauen in- und ausländischer Investoren untergraben.
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