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die anderen zur Finanzkrise:

Die linksliberale britische Zeitung The Guardian vergleicht Deutschland mit dem Großbritannien vor der Thatcher-Revolution: Der Wirtschaft steht die zweite Rezession in kurzer Folge bevor. Es gibt keinen Zweifel daran, dass eine Menge der deutschen Probleme strukturell sind – ein zu streng geregelter Arbeitsmarkt, die große Bürde der Integration des Ostens und eine überalterte Bevölkerung. Früher oder später müssen diese Probleme angegangen werden. Und die Europäische Zentralbank sollte begreifen, dass das Risiko, das mit der Senkung der Leitzinsen verbunden wäre, geringer ist, als nichts zu tun und den Niedergang der Region zu beschleunigen.

Die französische Wirtschaftstageszeitung La Tribune kommentiert die Auswirkungen des Desasters an den Finanzmärkten: Für den Leichtsinn, mit dem Ende der 90er-Jahre an den Börsen agiert wurde, ist ein exorbitanter Preis zu zahlen, vor allem von den deutschen und schweizerischen Giganten. Sie haben zum schlechtesten Zeitpunkt der Versuchung nachgegeben, um jeden Preis zu wachsen. Mit der Axt muss Credit Suisse bei seinen Verlustbringern ansetzen. Und die Allianz-Gruppe verheimlicht nicht, dass die Durststrecke noch andauern wird. Die deutsche Wirtschaft wird insgesamt den Preis für die Schwäche ihres Bankensystems zahlen müssen.

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