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die Wahl in hamburgLeicht getrübte grüne Freuden

An Hamburg liegt es nicht, dieses Kopf-an-Kopf-Rennen um die Mehrheit im Bundestag. In der Hansestadt haben die WählerInnen für klare Verhältnisse gesorgt: Eine überwältigende Mehrheit für Rot-Grün.

Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT

Selbstredend ist dieses Ergebnis erheblich von lokalpolitischen Erfahrungen geprägt. Nur ein Jahr nach der Bürgerschaftswahl haben die HanseatInnen dem Hamburger Rechts-Senat bei erster Gelegenheit die Quittung für seine Politik der harten Hände und der sozialen Kälte ausgestellt. Zuvörderst der Schill-Partei, die böser abgewatscht wurde, als erhofft werden durfte. CDU und FDP stagnieren, bei der Union – was Bürgermeister Ole von Beust zu denken geben sollte – entgegen dem Bundestrend.

Die SPD kann zufrieden sein. Zwar hat sie ihr Rekordergebnis von vor vier Jahren nicht wieder erreichen können, aber der Abwärtstrend aus der Bürgerschaftswahl im vorigen Jahr ist deutlich umgekehrt worden. Und der Gewinn aller sechs Direktmandate ist ein durchaus tröstliches Pflaster.

Eitel Freude kann einzig bei der GAL herrschen. Sie hat für eine Fortsetzung der rot-grünen Regierung im Bund mehr erreicht, als sie selbst erhoffte. Ihr Ergebnis markiert ein historisches Hoch, das sie auch bei Bürgerschaftswahlen nie auch nur annähernd erreichen konnte. Ein zweites Mandat scheint so gut wie sicher zu sein.

Die Freude trübt einzig die Schwäche der SPD, die bis weit in die Nacht noch für Unsicherheit sorgte.

An Hamburg aber lag das nicht.

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