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Wie viele Gepard-Panzer aus Deutschland bekommt die Ukraine?
„Die Bundesregierung hat bisher die Lieferung von zwei Arten schwerer Waffen zugesagt: 50 Gepard-Luftabwehrpanzer und sieben Panzerhaubitzen 2000“, meldete die Deutsche Presse-Agentur dazu in dieser Woche.
Richtig ist:
Bisher sicherte die Bundesregierung der Ukraine lediglich 30 Gepard-Luftabwehrpanzer zu, 15 sollen Ende Juli in der Ukraine ankommen, die restlichen 15 Ende August. Darauf einigte sich Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Olexij Resnikow am 20. Mai.
Von Regierungsseite aus waren 50 Stück nicht direkt im Gespräch. Anders als bei den sieben Panzerhaubitzen hielten Lambrecht und Bundeskanzler Olaf Scholz sich bei den Gepard-Panzern zurück und nannten auch in ihren Bundestagsreden am 1. Juni zu den Waffenlieferungen keine genaue Zahl. Sie erklärten nur, die Panzer würden von der Industrie kommen, genauer vom Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann.
Dessen Chef Ralf Ketzel gab im Februar, kurz nach Kriegsbeginn, im Gespräch mit der Welt an, sein Unternehmen verfüge über 50 von der Bundeswehr ausgemusterte Flakpanzer Gepard, die er der Ukraine anbieten würde. Sie wären schnell einsatzfähig, die Entscheidung würde allein bei der Bundesregierung liegen. Die 50 Gepard-Panzer hätte die Ukraine dringend gebraucht, sagte wiederum Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Berlin. Er sei enttäuscht, dass die Geparden frühestens Ende Juli beziehungsweise Ende August geliefert werden könnten.
David Muschenich
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