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Ist die Impfung nicht der Grund für den Rück­gang von Polio?

Immer wieder glauben Impf­skep­ti­ke­r:in­nen Beispiele dafür gefunden zu haben, warum Impfungen generell und daher auch die Corona-Impfung nutzlos seien. Neuerdings kursiert ein Ausschnitt aus einem Beitrag des österreichischen Rundfunks (ORF) im Netz, wonach Kinder nach einer Impfung gegen Polio (Kinderlähmung) genau daran erkrankten.

Richtig ist:

Das Video zeigt einen Ausschnitt aus der ORF-Dokumentation „Erfolgsgeschichte Impfstoff“. Er bezieht sich auf die ersten Versuche zur Entwicklung einer Impfung gegen Poliomyelitis (kurz Polio) in den 1930er Jahren. Dabei wurden Kinder durch die ersten unausgereiften Präparate mit dem Virus infiziert, manche starben. Eine wirksame Impfung gegen Polio wurde erst im Jahr 1955 entwickelt, von dem US-Immunologen Jonas Salk.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind die Polio-Fälle seit 1988 global um über 99 Prozent zurückgegangen – aufgrund der Impfungen. Damals verabschiedete die WHO eine Resolution zur weltweiten Ausrottung der Kinderlähmung. Zu Beginn der Initiative gab es demnach schätzungsweise rund 350.000 Fälle von Polio-Infektionen in mehr als 125 Ländern pro Jahr. Im Jahr 2019 wurden nur noch 175 Fälle weltweit gemeldet, schreibt die WHO auf ihrer Website.

Zwei der drei Polio-Wildvirustypen gelten heute als ausgerottet. Die WHO erklärte die Region Südostasien 2014 für poliofrei, Afrika 2020. Fälle gibt es allerdings immer noch in Afghanistan und Pakistan. Dort ist laut WHO noch der Wildvirustyp 1 endemisch. (dpa)

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