piwik no script img

...der Nase die Kugel

Wer will sich da noch über illegale Böller aus Polen echauffieren? In Italien wird zu Sylvester scharf geschossen! Ein Angeschossener beschloss, sich die Patrone selbst aus dem Kopf zu entfernen.

Beherzt möchte man ihm über die Alpen und alle Landesgrenzen hinweg "Gesundheit!" zurufen. Denn das hätte ein 28-jähriger Italiener sogar in doppelter Hinsicht verdient. Erstens würde man den guten Gepflogenheiten genüge tun, denn er nieste. Das ist jedoch nebensächlich, denn zweitens nieste er eine Patrone aus. Und die sind bekanntlich nicht sehr förderlich für die Gesundheit.

Zuvor war Darco Sangermano mit seiner Freundin aus Turin nach Neapel gereist, um dort den Jahreswechsel zu feiern. Als er im Sylvester-Tumult plötzlich ein starkes Brennen im Gesicht verspürte, war er vorerst der Überzeugung, ein Knallfrosch hätte ihn erwischt. Dem war nicht so. Vielmehr schlug eine kleinkalibrige Kugel hinter dem rechten Ohr ein, um anschließend in einem Nasenloch stecken zu bleiben.

Ein Chirurg schien unentbehrlich, aber das Nasenkribbeln war schneller: Noch während der Angeschossene im Krankenhaus wartete, entledigte er sich des Geschosses. Operiert werden musste er trotzdem - seine Netzhaut ist beschädigt, noch ist unklar, ob sein Sehvermögen eingeschränkt bleibt.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!