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das wetter: gott am denken

Gott war ein Philosoph, er stand über den Dingen. Für ihn war nicht das wirklich, was er sah – für ihn gab es nur, was dahinter war. Bäume, Steine, Menschen, Wind – all das existierte nicht und war Täuschung, Illusion, eine Projektion des Bewusstseins, bloße mentale Spiegelung. Feuer, Erde, Wasser, die Luft selbst waren für ihn Luft. Dagegen Axiome, Ideen, Theorien, Hypothesen – das war es, was Gott interessierte. Im An-und-für-sich, in den höheren Wahrheiten – darin lag Wirklichkeit. Ewig schade nur, dass Gott einfach nicht dahinter kam, was wiederum hinter all diesen Emanationen des reinen Geistes steckte. Dabei war es ganz einfach: Bäume zum Beispiel, Steine, Menschen usw.

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