das wetter: der arbeitsurlaub:
Der Urlaub arbeitete gern. Deshalb konnte er es kaum erwarten, bis der Sommer kam und er loslegen konnte. Die Arbeit dagegen liebte Ruhe und Müßiggang und wollte nur eins, den Stift fallen lassen und die Beine hochlegen. Der Urlaub schuftete in den Ferien mit Begeisterung, buchte Abenteuerreisen und machte Survivaltraining, nahm an Studienreisen teil, keulte Sprachkurse und bimste Fortbildungsseminare, bis die Schwarte krachte, die Knochen knackten, die Muskeln leierten und der Schädel schwergängig brummte. Die Arbeit dagegen hing gemütlich den Rest des Jahres im Büro ab, tat nicht mehr als unbedingt nötig und ließ im Übrigen den lieben Chef einen braven Mann sein.
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