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das portraitMónica Zalaquett ist die neue Anti­frauenbeauftragte von Chile

Mónica Zalaquett ist Chiles neue Ministerin für Frauen und Geschlechtergleichheit. Die 58-Jährige ist die dritte Frau auf diesem Posten innerhalb von drei Monaten. Am Dienstag nahm ihr Präsident Sebastián Piñera den Amtseid ab. „Unsere Priorität wird es sein, engagiert gegen Gewalt gegen Frauen, für die Gleichstellung der Geschlechter und Gleichberechtigung zu arbeiten “, schrieb sie in ihrem ersten Tweet als Ministerin. Zalaquett folgt auf Macarena Santelices, die nach 34 Tagen auf Anordnung des Präsidenten zurücktreten musste – schon ihr Amtsantritt war von massiven Protesten begleitet. Vor Santelices war das Amt 54 Tage unbesetzt, nachdem Isabel Plá am 13. März zurückgetreten war. Die drei Frauen verbindet die Parteimitgliedschaft in der rechts außen einzuordnenden und Pinochet-freundlichen Unabhängigen Demokratischen Union (UDI). „Mónica Zalaquett repräsentiert den hartnäckigsten Konservatismus der UDI. Sie ist gegen Abtreibung, gegen Gleichgeschlechtlichenehe, gegen Frauen und gegen Geschlechtergleichheit“, sagt Estefanía Campos von der feministischen Plattform Poderosas.

Zalaquetts Nachname ist den libanesischen Wurzeln ihres Vaters geschuldet. Mutter ­Beatriz Said stammt aus Peru mit familiären Beziehungen nach Palästina. Mit ihrem Mann, dem bolivianischen Unternehmer Dieter Garafulic, hat sie vier Kinder. Nach ihrem Hochschulabschluss lebte sie in den 1980er Jahren in Bolivien, gründete eine Schmuckfabrik, machte Familiensendungen im bolivianischen Fernsehen, übernahm die Geschäftsführung des Sheraton-Hotels und wechselte später zur chilenischen Fluggesellschaft LAN.

Vor ihrer Ernennung zur Ministerin war sie Unterstaatssekretärin im Tourismusministerium und von 2010 bis 2014 Parlamentsabgeordnete der UDI. Frauenthemen? „Wenn wir die Vorgeschichte von Mónica Zalaquett betrachten, ist klar, dass ihre Ernennung erneut parteipolitischen Kriterien geschuldet ist. Erneut setzte die UDI ihre Antifrauenagenda durch. Dem Präsidenten geht es mehr darum, diese Partei glücklich zu machen, als darum, das Leben von Frauen zu schützen“, sagte die oppositionelle Parlamentsabgeordnete Claudia Mix.

„Piñera versteht nichts von Geschlechterfragen, er versucht nur zu provozieren“, twitterte die kommunistische Abgeordnete Camila Vallejo. „Wegen der politische Quotierung ernennt er jetzt eine Ministerin, die einem vergewaltigten Mädchen zur Geburt gratulierte... wie kann man darauf vertrauen, dass sie sich für Frauen einsetzt?“ Vallejo bezieht sich auf den Missbrauchsfall der elfjährigen „Belén“ im Jahr 2013. Ein Stiefvater hatte die Stieftochter über zwei Jahre missbraucht, diese wurde schwanger und hatte das Kind ausgetragen. Während der Fall zu einer breiten Mobilisierung für eine freie, sichere und kostenlose Abtreibung führte, gratulierte die damalige UDI-Abgeordnete Zalaquett dem Mädchen zu ihrer „mutigen Entscheidung“. Ein Jahr zuvor hatte sich Zalaquett vehement gegen einen Schwangerschaftsabbruch aus therapeutischen Gründen ausgesprochen. Jürgen Vogt, Buenos Aires

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