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das portraitPedro Calles macht mit Rasta Vechta auf sich aufmerksam

Mit 18 Jahren gestand sich Pedro Calles ein, dass es nicht für ganz oben reichen würde. In seinem geliebten Sport Basketball sei er „kein sonderliches Talent“ gewesen, sagte er vor einigen Wochen. Also hörte er auf den Rat seines Vaters, konzentrierte sich auf das Studium der Sportwissenschaften und betrieb Basketball nur noch als Hobby.

Dies tat er aber mit dem Hintergedanken, intensiv auf die Trainer zu achten, von ihnen zu lernen und das Spiel zu studieren. 2012 ging er als Athletiktrainer ins niedersächsische Quakenbrück zu den Artland Dragons, 2015 wechselte er als Co-Trainer zum damaligen Zweitligisten Rasta Vechta. Kurz nach dem Aufstieg des Clubs in die Basketball-Bundesliga (BBL) wurde er zum Chef befördert.

Die Maßnahme geriet zum vollen Erfolg. Vechta sorgte in der vergangenen Saison für reichlich Furore, erreichte das Halbfinale, und Calles wurde zum Trainer der Saison 2018/19 gewählt.

Derzeit bietet sich ihm die Gelegenheit, mit seinem Team ein weiteres Mal alle Erwartungen zu übertreffen. Vechta nimmt in München als eines von zehn Teams an der Finalrunde der BBL teil. Wegen der Coronakrise wird der Meister in einem bis zum 28. Juni laufenden Turnier vor leeren Rängen ermittelt.

Kurz vor dem Beginn des Turniers kamen Spekulationen auf, dass der 36 Jahre alte Spanier womöglich zum letzten Mal die Reggae-Boys betreuen könnte. In Hamburger Medien wurde Calles als zukünftiger Trainer der Hamburg Towers gehandelt, die auch in der kommenden Saison der Eliteliga angehören werden, weil es in dieser Spielzeit keine Absteiger gibt. Hamburg war beim Abbruch der Hauptrunde Tabellenletzter.

Vechtas Geschäftsführer Stefan Niemeyer wies die Spekulationen zurück. „Hamburg ist mir völlig neu. Unser Trainer ist immer mal wieder bei Vereinen im Gespräch. Aber er fühlt sich in Vechta pudelwohl“, sagte Niemeyer. „Hamburg ist sicher eine schönere Stadt als Vechta, aber alles andere ist Gemunkel und da ist nichts dran.“ Christian Görtzen

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