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das portraitPeter Nowack istüber seine Abwahl ziemlich angefressen

Peter Nowack sagt, er habe sich von der „anfänglichen Skandalnudel zum gern gesehenen Bürger“ entwickelt, einem „Macher“, der nicht „Akten abheftet“, sondern etwas „für die Menschen erreicht“. Diesen Blick auf sich selbst, wie er ihn am Dienstag der taz schilderte, teilen viele Bewohner*innen in Bremen-Blumenthal. Dort leitete er das Ortsamt von 2010 bis 2020, als eine Art Stadtteilbürgermeister.

Verantwortlich dafür, dass sich dieses Bild durchgesetzt hat, ist sein konsequentes Selbst-Marketing, unter anderem auf Facebook, wo Nowack viel und gerne postet. Dabei ist das Bild nicht falsch. Dass er sich um den abgehängten und von Arbeitslosigkeit gebeutelten Stadtteil in Bremen Nord nach Leibeskräften bemüht hat, bescheinigen ihm selbst diejenigen, die ihn nicht länger als Verwaltungschef haben wollten. Am 24. Februar wurde der 60-Jährige SPDler nach seiner ersten Amtsperiode nicht wieder gewählt. Mit Ausnahme der fünf SPD-Abgeordneten stimmten alle Mitglieder des Blumenthaler Beirats, einer Art Gemeinderat, gegen Nowack.

Nowack reagierte darauf mit einem auf Face­book veröffentlichten Video, in dem er CDU, Grünen, Linken, FDP und der Partei vorwirft, ihn in einer „unheiligen Allianz“ mit der AfD „wie einen räudigen Hund vom Hof gejagt zu haben“. Einzelne Beiratsmitglieder nennt er namentlich. Dafür entschuldigte er sich zwar am Montag. Doch diese Reaktion Nowacks bestätigte die Beiratsmitglieder in ihrer Entscheidung, ihn abzuwählen.

„Es gab keine Vertrauensbasis mehr“, sagt die grüne Fraktionssprecherin Tina Bothe-Stolle. Bereits im vergangenen Jahr hatte Nowack auf Facebook die Grünen der Zusammenarbeit mit der AfD bezichtigt. Vor der jetzigen Wahl habe er Druck auf Beiratsmitglieder ausgeübt, ihn wieder zu wählen, sagt Bothe-Stolle. Nowack streitet alles ab und sagt, die zwölf Beiräte hätten ihn aus „persönlichen Empfindsamkeiten“ bei der Wahl „abgestraft“.

Die Fremd-und Eigenwahrnehmung klafft sehr weit auseinander. Nowack behauptet auch, er sei nicht gewarnt worden, dass seine Wiederwahl nicht sicher sei. Tina Bothe-Stolle holt tief Luft und sagt: „Das stimmt nicht, ich habe ihm das gesagt und auch seine Leute.“ Am Montag ist noch eine letzte Beiratssitzung unter seiner Leitung. Die AfD ist die einzige Partei, die sich darauf freut. Eiken Bruhn

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