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das portraitHandballerin Angie Geschke will einen guten Abschluss

So konnte sie schlecht abtreten. Platz zwölf bei der Heim-WM – das hatte sich Angie Geschke, linke Rückraumspielerin im Handball-Nationalteam, vor einem Jahr anders vorgestellt. Da hatte sie von einem „Wintermärchen“ geträumt, von einer Woge der Begeisterung in den Arenen in Leipzig, Magdeburg und Hamburg, welche die DHB-Auswahl womöglich gar zum Gewinn einer Medaille treiben würde. Es kam anders und die gebürtige Lübeckerin machte also einfach weiter. Mit dem Ergebnis, dass sie die einzige Spielerin eines norddeutschen Klubs ist, die im Aufgebot steht für die Europameisterschaft in Frankreich, die vom 30. November bis 16. Dezember stattfindet.

Die heute 33-jährige Geschke begann in der Mini-Mix-Jugend des TuS Lübeck 93 und ging dann zum SC Buntekuh. Sie spielt derzeit beim VfL Oldenburg. Deren Trikot hatte sie schon von 2008 bis 2012 getragen. Zweimal, 2009 und 2012, gewann die Sport- und Fitnessökonomin mit dem VfL den DHB-Pokal. Zweimal suchte sie auch im Norden Europas ihr Sportlerglück – und fand es dort nicht. Geschke hielt es beim dänischen Verein Randers (2007 bis 2008) genauso nur eine Saison lang aus wie beim norwegischen Club Vipers Kristiansand (2012–2013).

Ihren Abschied aus Kristiansand begründete sie damals mit Heimweh und dem Wunsch, in Deutschland die berufliche Karriere auf den Weg zu bringen. Sie wechselte im Sommer 2013 zunächst zu Bayer Leverkusen, um schon im darauffolgenden September zum VfL Oldenburg zurückzukehren. Mit dem VfL feierte sie im vergangenen Frühjahr den nächsten DHB-Pokal-Triumph.

Die zweimalige Torschützenkönigin der Bundesliga, die im April 2006 ihr Debüt im Nationalteam gegeben hat, soll bei der EM in Frankreich ihre zahlreichen jungen Mitspielerinnen führen. Geschke steht neben Erfahrung auch für Torgefahr. Beides kann das Team von Nationaltrainer Henk Groener angesichts der Qualität der Gruppengegner gut gebrauchen. Die EM beginnt für das DHB-Team am 1. Dezember mit der Partie gegen Titelverteidiger Norwegen. Christian Görtzen

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