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das portraitDer populäre KongoleseMoise Katumbi darf nicht in sein Heimatland

Er wäre so gerne der Heilsbringer, der sein ganzes Können dafür einsetzt, seinem bitterarmen Heimatland endlich eine bessere Zukunft zu bringen. Aber statt in der Demokratischen Republik Kongo seine Kandidatur zu den nächsten Präsidentschaftswahlen einreichen zu dürfen, verbrachte Moise Katumbi das Wochenende in Sambia – von Kongos Behörden an der Einreise gehindert, von vielen Kongolesen an der Grenze lautstark bejubelt.

Die Einreise hätte Katumbi aus Sambia nach Katanga geführt, Kongos Bergbaurevier mit den lukrativsten Kupfer- und Kobaltvorkommen der Welt. Dort regierte Katumbi über acht Jahre lang als Provinzgouverneur. Im Jahr 2015, bevor er mit Kongos Präsident Joseph Kabila brach und dieser Katanga in vier Kleinprovinzen aufteilte, galt Katumbi als zweitmächtigster Mann des Kongo gleich hinter dem Staatschef und als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten Afrikas. Er hatte nicht nur dafür gesorgt, dass in Katanga vieles besser lief als anderswo im Kongo. Katumbi war auch ein Idol der kongolesischen Jugend, als Präsident und Mäzen des Fußballvereins Tout-Puissant Mazembe in Katangas Hauptstadt Lubumbashi, der mehrmals Afrikas Champions League gewann und als Kongos Antwort auf Bayern München galt. Was wäre, dachten und denken sich viele Kongolesen, wenn Katumbi als Präsident des Kongo auch nur halb so erfolgreich wäre wie als Präsident von TP Mazembe!

Geboren wurde Moise Katumbi am 28. Dezember 1964 als Sohn einer Mutter aus dem südkongolesischen Bemba-Volk und einem jüdischen Griechen, der vor den italienischen Faschisten nach Afrika geflohen war. Der Vater ging in den Fischhandel im Kongo, der Sohn stieg ins Geschäft ein und belieferte Kongos wichtigste Staatsfirma Gécamines in Katanga, bis er ein eigenes Firmenimperium gründete, mit dem er in den Bergbau einstieg. Er wurde Millionär und unterstützte den jungen Joseph Kabila, der ihn im Gegenzug 2007 zum Provinzgouverneur machte.

Zum Bruch kam es, als Katumbi Kabila beerben wollte. Katumbis Kalkül: Ich gewährleiste Kabila einen weichen Abgang, dafür lässt er mich ran. Kabila wollte davon nichts wissen. Katumbi ging in die Opposition, als Hoffnungsträger einer neuen Generation.

Aber als jemand, der alle schmutzigen Geheimnisse des Kabila-Clans kennt, musste er ausgeschaltet werden. Von Polizisten krankenhausreif geschlagen und wegen einer ob­skuren Immobilienaffäre in Abwesenheit zu drei Jahren Haft verurteilt, verließ Katumbi im Juni 2016 Kongo zur medizinischen Behandlung in Südafrika und zog dann nach Belgien, wo die Justiz Kongos ihn mit fadenscheinig begründeten Klagen wegen Söldnerrekrutierung und Erschleichung der Staatsbürgerschaft überzog. All dies Fälle laufen noch. Allein schon ­deswegen würde Katumbi gar nicht als Präsident antreten dürfen. Aber nun darf er ja nicht einmal ins Land einreisen. Vor niemandem hat Kabila mehr Angst als vor Katumbi.

Dominic Johnson

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