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das portraitLars Steinkebekommt vielleicht ein Mandat

Bieder und nett will er wirken. Und so stolzierte Lars Steinke mit schwarzem Mandel, dunklem Jackett und hellem Hemd am Wochenende durch die Stuhlreihen der Braunschweiger Stadthalle, wo der Landesparteitag der AfD ausgerichtet wurde. Steinke, niedersächsischer Landesvorsitzende der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA), kümmerte sich dort um die wenigen jüngeren Gästen. Dieses Engagement scheint sich trotz seiner rechtsextremen Verbindungen längst beruflich auszuzahlen: In der Landtagsfraktion um Dana Guth ist der 25-Jährige angestellt und nun könnte dem Politikstudenten aus Göttingen ein neues Amt zufallen – auf der kommunalen Ebene.

Erst am Wochenende hatte sich Guth auf dem Landesparteitag gegen Armin-Paul Hampel als neue Landesvorsitzende durchgesetzt. Ihr drittes Amt, weswegen sie nun erklärte, ihr Göttinger Kreistagsmandat abgeben zu wollen. Nachrücker: Steinke. Für die Landes- und Landtagsfraktionsvorsitzende alles kein Problem. Sie störte sich bisher in der Öffentlichkeit nie an Steinkes politischer Vita und seinen Verbindungen. Der JA-Bundesvorstand versucht allerdings Steinke auszuschließen.

Im Sommer vergangenen Jahres setzte sich Steinke als Landesvorsitzender durch. Funktionsträger der JA legten prompt ihre Ämter nieder. Sie hielten ihm die Gründung des inzwischen umbenannten „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ vor, bei der auch die NPD mitwirkte. Er sei getäuscht wurden, wiegelte Steinke die Verbindung ab, das sei Vergangenheit.

Unlängst musste der JA-Chef mit Schmiss aus seinen burschenschaftlichen Aktivitäten einräumen, „persönliche Freunde“ bei der „Identitären Bewegung“ zu haben. Das Private ist aber ganz schön politisch. Denn erst bestritt Steinke diese Beziehungen, doch Fotos belegten, dass er am 11. Juli 2017 beim Haus der Identitären Bewegung in Halle anwesend war, obwohl er angekündigt hatte, nicht mehr an rechtsextremen Demonstrationen teilzunehmen, da die AfD die Mitgliedschaft bei den Identitären mit einer Parteimitgliedschaft als unvereinbar erklärt hatte. Andreas Speit

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