: das montags-interview
Nils Busch-Petersen
Nils Busch-Petersen (39) ist seit 1990 Hauptgeschäftsführer des Berliner Einzelhandelsverbandes. Der vertritt rund 1.000 Einzelhändler, vom kleinen Bioladen über Edeka bis zu großen Discountmärken wie Aldi.
Der gelernte Jurist, der 1990 kurzzeitig Bezirksbürgermeister von Pankow war und für eine parteiunabhängige Verbandspolitik steht, sorgt immer wieder für Überraschungen. So beteiligte sich Busch-Petersen an einem taz-Aufruf zur Teilnahme Berlins am bundesweiten Modellversuch der kontrollierten Heroinabgabe an Schwerst-Drogenabhängige. 2001 rief er die Händler am Ku’damm dazu auf, ihre Geschäfte aus Protest gegen eine Nazi-Demonstration zu verdunkeln. Auch die von der grünen Landwirtschaftsministerin Renate Künast vor zwei Jahren angekündigte radikale Wende in der Verbraucherpolitik hat er sogleich aufs schärfste begrüßt. Er und seine Familie würden sich schon seit Jahren konsequent von Lebensmitteln aus biologischem Anbau ernähren, sagt der beleibte Geschäftsführer. „Ich bin der lebende Beweis dafür, dass man damit sehr rund bleiben kann.“
Die Bitte des taz-Fotografen, ihn in einem Discountmarkt fotografieren zu dürfen, empfand Busch-Petersen fast als Beleidigung. Lieber wolle er in dem kleinen Weinladen um die Ecke posieren, wo er auch seinen frischen Rohmilchkäse kaufe. Busch-Petersen ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 9 und 12 Jahren.
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