das kommt:
Spielart
Das Spielart-Festival in München öffnet ein Fenster zu Kunstformen aus Südafrika, Süd- und Ostasien, Europa und Südamerika. In Lectures, Theater, Performances und Vorträgen geht es dabei oft um die Vergangenheit, die Kolonialzeit, die Suche nach Gleichberechtigung – und um die Frage, wie Geschichte erinnert wird und wie sie fortwirkt. Landbesitz in Südafrika, die Rechte von Nomadenvölkern, Trauer um die Opfer von Gewaltverbrechen – die Stoffe sind oft politisch aufgeladen, Theater als Mittel der Konfliktaufarbeitung hat eine große Konjunktur. 15 Orte werden in der Stadt bespielt, darunter auch der Hauptbahnhof München, ein Einkaufszentrum, das Muffatwerk. Festivalzentrum ist in einer nachgebauten Almhütte auf dem Vorplatz des Gasteig.
Bis 11. November in München
„Luther“
Zum besonderen Reformationstag kommende Woche, dem 500., Feiertag in ganz Deutschland, kann man sich an den Stummfilm „Luther“ aus dem Jahr 1927 erinnern, viele Stars, dramatische Hell-dunkel-Techniken, nach der Erstaufführung tumultartige Auseinandersetzungen – vom Bundesarchiv wurde der Film jetzt aufwendig rekonstruiert. Der Komponist Stephan Graf von Bothmer hat eine Filmmusik dazu geschrieben, die in der Kapelle des Berliner Zwölf-Apostel-Kirchhofs stilgerecht präsentiert wird.
31. Oktober, 19.30 Uhr, Berlin
„Good Time“
Bei „Good Time“ könnte man an den Hit der Disco-Helden Chic denken, diese Feierhymne mit butterweichem Bass drunter. Doch im Thriller der Brüder Benny und Josh Safdie ist die gute Zeit des Titels allenfalls ironisch gemeint, und auch die Synthesizermusik des Soundtracks groovt weniger, als dass sie ziellos durch die Gegend rast. Wie die beiden glücklosen Gangsterbrüder im Film, gegeben von Robert Pattinson und Benny Safdie, die weniger aus kriminellem Drang denn aus Not zu Bankräubern werden. Und deren ungleiche Beziehung für den Film wichtiger ist als das übrige von Rechtsverstößen gesäumte Geschehen.
Ab 2. November im Kino
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