das körperdetail: Füße, die Schwachstellen schlechthin
Der Akt könnte nicht unsportlicher sein: Aus Angst vor geschäftsschädigenden Tweets Donald Trumps hat sich der Sportartikelausrüster Nike geweigert, das Fußballteam des Iran weiter mit seinem Schuhwerk auszurüsten. Man könnte dies Feigheit vor dem Mächtigen nennen, aber aus Nikes Perspektive könnte eine Zwitscherkampagne des US-Präsidenten wider Nike bankrottöse Auswirkungen haben.
Aber wäre das wirklich schlimm, müssten die persischen Spieler am Freitag um 17 Uhr gegen die Männer Marokkos ohne Schuhe antreten? Könnte es nicht ein befreites Kicken sein – mit Füßen, die nicht eingeschnürt sind? Spielten nicht die Größten einst, Pelé und Eusébio, als Kinder ebenso mit blanken Füßen?
Nein, ohne Schuhwerk zu spielen wäre keine gesunde Geste, nicht einmal in öko-esoterischer Hinsicht: Beide Füße bergen ein Viertel aller Knochen in einem menschlichen Körper, es sind mehr Knöchelchen, klein und oft gelenkig, als irgend sonst in einem Leib: ein filigran gewirktes Körperstück, ohne das kein Laufen möglich wäre.
Es käme einer Blutgrätsche gleich, müsste Iran schuhlos spielen: Die Kritiker wider die USA sagen womöglich zutreffend, dass die Strafen gegen Iran nicht das Regime treffen, sondern die Nationalkicker, die freilich jetzt schon wüssten, wem sie ihre erwartbaren Niederlagen anlasten können: den USA, die sich nicht qualifizierten und sich doch einmischen. JAF
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