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Gewinnen macht Spaß: Leipzigs Diomandé, Baumgartner, Harder Foto: dpa

Dass kleinere Klubs von Favoriten mal heftig auf die Mütze kriegen, ist eine traurige Gewohnheit des kapitalistischen Fußballs. Insofern kommt es nicht überraschend, dass in der Männerliga der VfB Stuttgart mit 0:5 gegen Bayern München baden ging und Eintracht Frankfurt bei RB Leipzig mit 0:6 versohlt wurde. Was früher allerdings außergewöhnlich war, ist heute Alltag. Die Großen versohlen die Kleinen immer schlimmer. Das lässt sich leicht erklären, schließlich werden die Reichen immer reicher und folglich dominanter. So fand schon das Sportanalysezentrum CIES, dass zwischen 2009 und 2018 die Meister in 22 europäischen Ligen immer mehr Punkte holten, und besonders schlimm war es in den Big Five. Die durchschnittliche Tordifferenz aller Partien kletterte indes von 1,32 auf 1,4. Packungen von drei oder mehr Gegentoren wurden um 2 Prozent häufiger. Das größte Scheibenschießen läuft in der Champions League: Im Untersuchungszeitraum endeten 21 Prozent ihrer Partien mit drei oder mehr Toren Differenz.

Besser wird’s nicht: Die Champions League feierte jüngst einen Rekordspieltag mit 71 Toren, darunter ­Gemetzel wie 7:2 (PSG) und 6:1 (Barca). In der Liga hatte der FC Bayern nach zwölf Spielen eine neue Bestmarke in puncto Torzahl (44) und Tordif­ferenz (+35) aufgestellt. Die Münchner haben nun schon fast so viele Tore wie Meister Eintracht Braunschweig 1966/67 in einer ganzen Saison, damals 49. Zu stören scheint es niemanden sonderlich, das Geschäftsmodell läuft. Statt Wettkampf spielt man „Hau den Lukas“: Wie viel Tore sie wohl in 90 Minuten schaffen? (asc)

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