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Es brennt und raucht: SGE-Fans in Berlin Foto: dpa

Eine tolle Stimmung habe geherrscht, meinte Leipzigs Trainer Marco Rose nach dem DFB-Pokalfinale und fügte hinzu: „Ein bisschen wie Silvester.“ Das war eine doch recht freundliche Beschreibung für den Pyrowahnsinn, den die Fans nach der Pause veranstaltet hatten. Während die Frankfurter Kurve in hellstem Rot leuchtete, rauchte es aus dem Block der Leipziger, dass sich der Stadionsprecher veranlasst sah mitzuteilen, wo sich Sanitätseinrichtungen befinden, in denen sich vom Rauch Geschädigte behandeln lassen können. Man hat sich ja beinahe schon gewöhnt an diese Zündelei in den Kurven. Und sie sehen wirklich meist spektakulär aus, die Bilder brennender Kurven, die auch gerne verwendet werden, wenn es darum geht, die Stimmung in den Stadien zu bebildern.

Aber ist es den Anhängern wirklich um Stimmung gegangen? In der Pause zogen die Fans von Eintracht Frankfurt ein riesiges Transparent auf. „Fußballterror im Finale“ war darauf zu lesen. Terror? Echt jetzt? Mit Support, wie es so schön euphemistisch heißt, hatte die kurz darauffolgende Pyroshow also nur wenig zu tun. Es war eine Machtdemonstration der Kurvenfans, die Angst und Schrecken verbreiten sollte. Nichts anderes ist der Zweck von Terror. Nur, wer soll da Angst haben? Der bei den Ultras verhasste DFB? Die noch mehr verhassten Leipziger Limonadenkicker und ihre Fans? Die investorengeilen Verkäufer des Fußballs? Die notorisch fanfeindliche Polizei? Das hätte man dann schon noch gerne gewusst. Aber vielleicht war das Ganze ja einfach nicht mehr als die pure Lust aufs Angstmachen. Terror eben. (arue)

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