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das detailGewinnen lernen

Zum ersten Mal in seiner Geschichte erzielt der Panter FC, das taz-Fußballteam, eine zweistellige Zahl an Toren und siegt mit 11:3

Die gesellschaftliche Linke ist in der Defensive, zu verlieren ihre erlernte Normalität. Umso größer das Erstaunen, wenn es mal anders läuft. „So fühlt es sich also an, dieses Gewinnen“, war dann auch die maximale analytische Tiefe, derer die müde taz-Equipe am späten Montagabend fähig war. Dabei standen schon im Vorfeld die Chancen gut, als Tabellenvorletzte der zweiten Berliner Medienliga wenigstens das eine noch schlechtere Team, die Spielvereinigung ]init[, die im Hauptberuf unter anderem die digitalen Kanäle des Bundesfinanzministeriums überarbeiten, schlagen zu können.

Nur so richtig dran glauben wollte niemand. Noch beim Halbzeitstand von 6:1 wurde allgemeine Wachsamkeit dringlichst beschworen. „Jetzt bloß nicht übermütig werden, Leute! Es steht quasi 0:0.“, hieß es da am Spielfeldrand. Und tatsächlich kam Team ]init[ noch zu mehreren recht guten Abschlüssen, nicht zuletzt, weil die taz den sich abzeichnenden historischen Erfolg zu nachlässig verteidigte.

Vergleiche mit den sozialen Kämpfen dieser Zeit, ihren Höhen und Tiefen, der errungenen Erfolge und erlittenen Niederlagen drängen sich auf. Aber nein, so etwas würde die Sensation des 10. Spieltages der Medienliga in gänzlich unzulässiger Weise banalisieren. ELF zu drei – das ist Stoff für die Geschichtsbücher – oder doch wenigstens den Pausentratsch in diversen Berliner Medienhäusern. Die taz hat schließlich den Bann einer schier endlos scheinenden Verliererstraße gebrochen.

Nicht gebrochen wurde jedoch der bisherige Publikumsrekord. Am 9. Spieltag nämlich, als die taz auf Team Bitkom traf, hatten deutlich mehr als zehn Zu­schaue­r*in­nen den Weg in den Jahn-Sportpark gefunden. Es war sogar zu Gedränge beim anschließenden Umtrunk in einer nahe gelegenen Sportbar gekommen.

An diesem Montag nun gab es dort Sekt und Kuchen. Denn auch wenn das taz-Team viel Wert auf den Geist der Gemeinschaft legt und Personenkult verpönt ist, durfte eine Einzelleistung besonders hervorgehoben werden. Machte doch Ali Çelikkan, Ex-taz-Gazete, sich selbst ein außergewöhnliches Geschenk, indem er an seinem Geburtstag sechsmal ins Tor der ]init[ traf. Gefeiert wurde, wie Linke es eben tun: So ausgelassen, als ob es kein Morgen gäbe. Beim nächsten Kräftemessen schließlich kann man leicht wieder unterlegen sein. (krt)

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