: buch & bio
Elke Schmitter, Jahrgang 1961, studierte in München Philosophie. Vom Fischer Verlag wechselte sie 1989 ins Feuilleton der taz, wo sie zunächst das Literaturressort leitete. Gemeinsam mit Michael Sontheimer und Jürgen Gottschlich war sie ab 1992 in der Chefredaktion der taz. Nach ihrem Weggang 1994 schrieb sie als freie Autorin für Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutsche Zeitung, seit vorigem Jahr ist sie Spiegel-Redakteurin. Aus alter Verbundenheit schreibt sie gelegentlich weiterhin für die taz, zu der sie 1999 als Aufsichtsrätin der Verlagsgenossenschaft zurückgekehrt ist. Für ihren erfolgreichen Debütroman, „Frau Sartoris“ (Berliner Taschenbuch Verlag, Berlin 2002, 160 Seiten, 7,90 Euro), erhielt Elke Schmitter vor zwei Jahren den Niederrheinischen Literaturpreis ihrer Heimatstadt Krefeld. Heute lebt Elke Schmitter wieder in Berlin.
Berlin ist auch der Schauplatz ihres zweiten Romans, „Leichte Verfehlungen“. Es geht um eine Hand voll Freundinnen, Frauen um die vierzig, allesamt Mittelschicht, Akademikerinnen, Frauen mit Talent, aber auch schon mit Vergangenheit, im hauptstädtischen Kulturleben verankert, das Schmitter als „unterkühlte“ Gesellschaft porträtiert. Jede und jeder liebt jemanden, aber zumeist nicht den Richtigen.
Die erste Passage, die wir ausgewählt haben, ist aus der Perspektive Bettinas erzählt, die in einer seit der Geburt der gemeinsamen Tochter Sophie glücklosen Ehe gestrandet ist. Auf einer Abendveranstaltung ist sie (gleich zu Beginn des Buchs) dem Theatermann Konrad Waal begegnet, der ihr eine attraktive Arbeitsmöglichkeit in Aussicht gestellt hat. Nun sucht sie den Zettel mit seiner Telefonnummer, weil sie sich vergewissern will, ob Waals Angebot tatsächlich ernst gemeint ist.
Die zweite Passage ist aus der Perspektive der Kulturjournalistin Selma Craiss – sie ist die Hauptfigur des Romans – erzählt. Selma besucht ihre Freundin Bettina und findet dort überraschend Waal vor, für den sie selbst ein sich steigerndes heimliches Interesse entwickelt.
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