brief des tages:
Impfempfehlung
„Schutz für Selbstzahler“, taz vom 18. 9. 23
In dem Kommentar wird beklagt, dass die neue Covid-19-Impfung nur für Menschen ab 60 und Risikogruppen bezahlt wird und dass sich die Krankenkassen „hinter der Empfehlung der Stiko verstecken“. Gegenfrage an Herrn Valin: Welche Rolle hat denn die Stiko? Sie ist doch ein Gremium, das mit kompetenten Wissenschaftlern besetzt ist, die die Vor- und Nachteile von Impfungen abwägen und dann Empfehlungen geben. Es macht doch absolut Sinn, dass die Krankenkassen diesem Expertengremium vertrauen. Impfungen können durchaus auch schwere Nebenwirkungen haben, die oftmals sehr ähnlich zu Long Covid sind. In der Pandemiezeit waren die Impfempfehlungen aus meiner Sicht zum Teil politisch gesteuert. So war die Impfempfehlung für Kinder m. E. ein Skandal, weil hier eben die Stiko dazu gedrängt wurde, eine Empfehlung auszusprechen, obwohl aus wissenschaftlicher Sicht die Nutzen-Risiko-Abwägung dies nicht hergegeben hat. Insofern finde ich es erfreulich, dass Krankenkassen und Politik hier wieder zu einem evidenzbasierten Weg zurückgekehrt sind.
Thomas Bernard, Karlsruhe
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen