brief des tages:
Folgen der Patrilinearität
„Kopftuchverbot am Arbeitsplatz: Freiheit ist anders. Anstatt darüber zu streiten, wer was wo tragen darf, sollten wir uns vor allem auf Chancengleichheit konzentrieren“, taz vom 16. 7. 21
Das Gebot des Verhüllens des weiblichen Körpers in allen Varianten kann auch aus dem Blickwinkel der Ethnosoziolgie interpretiert werden. Ganz auf die Schnelle: Im arabischen Kulturraum ist die Abstammung patrilinear organisiert, das heißt, allein über den Vater. Dies schließt ein, dass sichergestellt werden muss, dass der richtige Mann der Vater der Nachkommen ist. Dies wiederum macht eine starke Kontrolle der weiblichen Sexualität notwendig, zum Beispiel die räumliche Absonderung der Frauen oder die Entscheidung, sie den Blicken anderer Männer durch Verschleierung zu entziehen. Das Kopftuch ist weniger ein religiöses, sondern ein kulturelles Symbol für die Stellung der Frau. Warum der aktuelle Feminismus das Tragen von Kopftüchern muslimischer Frauen so verteidigt, ist mir ein Geheimnis. Es mag sein, dass für viele das Kopftuch muslimischer Frauen eher eine religiöse Konvention ist, aber die Ursprünge liegen eindeutig in der Kontrolle der Fortpflanzung der Frau. Name ist der Redaktion bekannt
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