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brief des tages

Billiglohn für Billigflüge?

„Das 29-Euro-Paradoxon: Billigflüge und Klimaschutz“, taz vom 22. 5. 21

Solche Billigpreise führen geradewegs in Abgründe. Wenn weniger Einnahmen entstehen, wird zuerst bei den Gehältern der Beschäftigten gespart. Von den Crews bis zum Lader am Flughafen sind alle betroffen. Der berüchtigte Billigcarrier aus Irland versucht, seine Piloten als „Selbstständige“ zu behandeln und infolgedessen nicht für Ausfallzeiten wie Krankheit oder Urlaub zu bezahlen. Die Handling-Gesellschaften an den Flughäfen setzen in ganz großem Stil auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Die Airports lagern Arbeitsplätze massiv aus und sparen so erheblich an Lohngeldern. Bei so niedrigen Flugpreisen wird diese Spirale immer weiter nach unten gedreht. Der Druck wird immer größer, bei allen Beteiligten, auch bei den Airlines. Das gilt für andere Branchen ebenso. Wenn die Leute mehr Geld in der Tasche haben, können sie höhere Flug- oder Lebensmittelpreise aufbringen und so ganz nebenbei dem Klima nützen.

Wenn CDU und FDP meinen, sie müssten den Klein­ver­die­ne­r*in­nen mehr Gerechtigkeit zukommen lassen, so ist das Lohngefüge ein phantastisches Aufgabengebiet.

F. Lothar Winkelhoch, Gummersbach

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