brief des tages:
Artemisia-Tee
„Der Zaubertrank aus Madagaskar“, taz vom 13. 5. 20
Endlich mal ein Artikel, der Naturheilkunde und die Stärkung des Immunsystems im Zusammenhang mit Covid-19 erwähnt – aber warum mit so einem belächelnden, folkloristischen Unterton („Zaubertrank“ …)? Weltweit wird auf Intensivmedizin gesetzt, ansonsten hat die moderne Medizin bezüglich Corona wenig zu bieten. Remdesivir kann die Dauer der Krankheit lediglich um einige Tage verkürzen, und alle Erwartungen fokussieren sich auf die Impfstoffentwicklung als Rettung aus der Krise. Dabei wäre es durchaus ein lohnenswerter Ansatz, das Immunsystem zu stärken. Ob mit Heilpflanzen, Vitamin C und D, Aufbau der Darmflora und nicht zuletzt der Homöopathie – es gibt durchaus Möglichkeiten, aktiv die Gesundheit zu stärken. Artemisia annua hat sich in Afrika als Naturheilmittel in Form von Tee schon lange bewährt. Allerdings hat die WHO 2019 beschlossen, die Verbreitung in nicht pharmazeutisch aufbereiteter Form zu untersagen. Könnte das möglicherweise bei der anfänglichen „Ablehnung“ der CVO-Entwicklung durch die Nationale Medizinische Akademie Madagaskars eine Rolle gespielt haben?
Inge Koch, Marburg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen