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brief des tages

Die Bahn fährt eingleisig wie im Nachkrieg

„Zumindest der Presse-Zug fährt pünktlich ab“, taz vom 22. 11. 18

Was der autoglatte Verkehrsminister Scheuer sagt, hört sich an wie das Pfeifen im Walde. Er meint offenbar, weiter mit dem bisschen Investieren von 50 bis 60 Euro pro Bundesbürger auskommen zu können, wo die Schweizer – und bei denen funktioniert es wie am Schnürchen – 300 Euro, die Österreicher über 200 Euro pro Bürger investieren. Der öffentliche Verkehr braucht, so heruntergewirtschaftet er ist, erheblich mehr fachlich kompetentes, vernünftig bezahltes Personal, mehr und neues rollendes Material und neue Strecken überall dort, wo eingleisig wie im Nachkrieg bis jetzt gefahren wird, dazu ein völlig neues Konzept einschließlich unabhängiger Schienenwege für den Güterbereich; der muss weitgehend runter von der Fernstraße. Es reicht, wenn die toten Güterbahnhöfe wieder ans Bahnnetz angeschlossen, die vorhandenen modernisiert und mit dem Straßennetz verbunden werden. Das wäre ökonomisch und ökologisch. Haben die Verkehrsminister der letzten 40 Jahren eigentlich absichtlich den Güterverkehr zugunsten der Autobauer und der Tiefbauunternehmen auf die Straße verlegt? Ernst-Friedrich Harmsen, Berlin

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