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brief des tages

Vom Alltag mit schwer behinderten Kindern

„Dario lebt. Die seltenen Kinder“, taz vom 18. 7. 18Wenn ihr mit mir reden würdet, würde ich euch mal abseits von der intensiven archaischen Zeit nach der Kita, der Schule mit Förderbedarf, erzählen von dem genervten Vater, der seit Jahren verschwunden ist, von dem Bruder, der immer um Aufmerksamkeit kämpfen musste, von mir, die ich mich entschieden habe, mein Kind zu lieben, wie es ist, und oft an meine Grenzen komme.

Von dem Kampf mit den Behörden, der Ignoranz der Mitmenschen, den seltsamen Arbeitsbedingungen in einer Werkstatt für Behinderte, von dem wenigen Geld, mit dem Menschen in Behinderteneinrichtungen leben müssen, mit einem Personal in den Wohngruppen, das ständig unterbesetzt ist, von meinen finanziellen Nachteilen, meiner beginnenden Altersarmut, meiner schwindenden Kraft, mich zu kümmern. Von all dem Leid, anders zu sein, und es nicht mehr schönreden zu können.

Ich will es nicht schlechtreden. Ich habe auch Freunde, Freude und Unterstützung, aber die Belastungen sind, je älter ich werde, fast nicht mehr zu stemmen. Mein Herz tut weh. Susanne Hoffmann-Maier, Modautal

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