brief des tages:
Im Zug bei Braten, Knödeln und Bier
„Tarte flambée snack Greek-style“, taz vom 12./13. 5. 18
Vielen Dank für den treffenden Bericht zur kulinarischen Lage auf deutschen Gleisen. Besser machen es unsere Nachbarn: Im tschechischen EuroCity von Hamburg nach Prag lässt sich bei Bier, Braten und Knödeln noch erleben, was wahre Gastlichkeit bedeutet. Auch in den Speisewagen aus Polen, Ungarn und der Slowakei wird teilweise noch richtig gekocht. Mein persönlicher Höhepunkt ereignete sich jedoch unlängst in Slowenien. Fernab von jedem Konvektomaten pendelt hier der letzte Speisewagen zwischen Ljubljana und Wien. Zwischen Polstern und Blumengestecken nimmt der freundliche Koch-Kellner die Bestellung entgegen (Stift! Papier!) und verschwindet in seine winzige Küche. Sogleich macht er sich daran, die Schnitzel geräuschvoll mit dem Fleischklopfer zu bearbeiten. Im Gastraum verschwimmt derweil mit jedem Schluck Laško-Bier die Zeit, draußen fließen sich Save und Savinja entgegen. Spätestens wenn dann die zugehörige Brauerei vor dem Fenster auftaucht, steht ein richtiges, ehrliches Essen auf dem Tisch. Gast und Gastgeber geht gleichermaßen das Herz auf. Sebastian Wilken, Oldenburg
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