brief des tages:
Zu kurz gedacht
„2030-Ziel ist keine Kür“, taz vom 20. 2. 18
Gerade erst kam die Meldung, dass mit einem schnelleren und erheblicheren Meeresspiegelanstieg zu rechnen ist, aber die VerhandlerInnen der Groko sahen keine Dringlichkeit, an dem bisherigen Klimaziel 2020 festzuhalten.
Die VerhandlerInnen der angedachten Jamaika-Koalition hatten immerhin beschlossen, einige der schmutzigen Kohlekraftwerke sofort stillzulegen. Warum soll das bei dieser Koalition nicht gehen? Stattdessen soll erst einmal eine Kommission gebildet werden, deren Ziel die Ausarbeitung eines Klimagesetzes und eines Klimaschutzplans 2050 sein soll.
Damit wird wiederum wertvolle Zeit vertan; außerdem ist zu befürchten, dass, je nach den Teilnehmenden der Kommission, nicht die erforderlichen Maßnahmen angedacht und eingeleitet werden. Es ist leider immer wieder die Krux, dass die Aufmerksamkeit der PolitikerInnen lediglich für die Zeit bis zum Ende der Legislaturperiode auszureichen scheint.
Gefragt sind dagegen aber nachhaltige Lösungen, die über eine Legislaturperiode hinausreichen.
Helga Schneider-Ludorff, Oberursel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen