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Eine Leserin merkt an

„Himmelpfort ist für mich die Pforte zum Himmel. Da will jeder hin, da muss man ankommen. Man findet hier wirklich Friede und Gelassenheit.“ Die taz lässt eine uckermärkische Gemeinderätin in den höchsen Tönen für ihr Dorf schwärmen. Trotzdem: Ich will ich da nicht hin.

Warum? In Orte, in denen eine realistische Gefahr besteht, dass Menschen wie mein Mann aufgrund ihrer „falschen“ Hautfarbe angepöbelt oder bedroht werden – das ist uns uns auf Fahrradtouren ins Berliner Umland immer wieder passiert –, möchte ich überhaupt nicht mehr reisen, weder mit noch ohne meinen Mann. Zwar zeigen sich örtliche Tourismusunternehmer bekümmert über die anscheinend zu geringe Resonanz ihrer Bemühungen unter den Wessis, nehmen aber als Grund an, dass Letztere „die Region nicht kennen“ – gemeint sind hier ausschließlich die Naturschönheiten und Sportmöglichkeiten.

Spätestens an dieser Stelle hätte eine alternative Tageszeitung ja nachhaken können, wie es denn mit der Sicherheit für nicht urdeutsch aussehende Gäste stehe im gepriesenen Ort. Statt nach ihren „Wünschen an den Weihnachtsmann“ hätte man die Gemeinderätin fragen können, ob es im Ort eine Antifa-Initiative gibt und inwieweit sie von der Gemeinde unterstützt wird. Dann hätte die Dame Farbe bekennen müssen. Stattdessen taucht das böse Wort „Rechtsextremismus“ auf einer ganzen Seite über Tourismus in Brandenburg nur an einer einzigen Stelle auf , und zwar in Gestalt eines Nebensatzes im Konjunktiv!

Das von mir hoch geschätzte antirassistische Engagement der taz verkommt zum Lippenbekenntnis, wenn es zwar hochgehalten, aber nicht immer wieder konkretisiert wird, wo es nötig ist – und für die den Glatzen und ihren Sympathisanten nicht genehmen Besucher und Bewohner Brandenburgs ist der Rassismus leider sehr konkret. Natürlich ist eine pauschale Rassismus-Unterstellung gegenüber den BrandenburgerInnen ungerecht, aber eine unter den Teppich kehrende Berichterstattung nützt weder den Opfern noch stärkt sie die ohnehin viel zu schwachen Gegenkräfte.

Übrigens: Von einem taz-Reisebericht z. B. über die durch rechte Schlägerbanden übel beleumundete Pfälzer Weinstraße würde ich genauso erwarten, dass er auch für eure optisch (oder sonst wie) nicht ins Nazi-Bild passende Leserschaft informativ ist. MARGIT MAUSBERGER

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