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angehaltenPssst!

So lange, wie es im Schanzenviertel Nachtleben gibt, so lange bringen die dort Lebenden vor, dass Rücksicht zu nehmen sei auf sie und ihr Ruhebedürfnis. In dieser Woche kehrte das Thema wieder. Denn wenn die Bahn dereinst die Sternbrücke sanieren lässt, werden Astra-Stube, Fundbureau und Waagenbau von dort wegziehen müssen – und eine vielerorts für gut erachtete Idee war: Sie sollen in der Schanze bleiben, gleich neben dem U- und S-Bahnhof.

Diese Pläne hat nun erst mal der Bezirk Altona gebremst, unter Hinweis auf eine Online-Umfrage. Da hätten sich „viele Anwohner ‚vehement‘ gegen den Verlust des Grünstreifens“ ausgesprochen und gegen „die Lärm- und Müllbelastung durch die Clubs“, meldete der NDR am Dienstag. Nun belegen die online zu findenden Ergebnisse das gar nicht. Auf die Frage „Welche Nutzungen oder Funktionen vermissen Sie hier im Stadtteil?“ etwa antworteten 54 Prozent „Musikclubs“ (aber nur ein Prozent „Büros“). Umso drolliger: Das Abendblatt flankierte die Berichterstattung mit einem Leitartikel. Der bemühte die „pulsierende Metropole“, in der man doch nicht dörfliche Ruhe erwarten dürfe.

Was gar niemand getan hatte; belastet sind die Leute ja auch ohne Klub-Umzug noch. Und billig ist’s, den immerselben zweieinhalb Stadtteilen großzügig zuzumuten, was anderswo für Riots sorgen dürfte. Man kann das für eine Art Arbeitsteilung halten – die einen haben es immer ruhig, die anderen nie. Oder für denkfaul und feige. Alexander Diehl

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