■ THAILANDS MILITÄR SCHIESST WIEDER DEMONSTRANTEN ZUSAMMEN: Zweite Blutnacht in Bangkok
Bangkok (afp/taz) — Die Hauptstadt des Königreiches Thailand erlebte in der Nacht zum Dienstag ein erneutes Blutbad. Obwohl die Regierung den Ausnahmezustand verhängt hatte, versammelten sich erneut Demonstranten, die den Rücktritt des Premierministers General Suchinda Kraprayoon forderten, am Demokratie- Denkmal. In den Morgenstunden griffen Soldaten die rund tausend friedlichen Demonstranten an. Nach unterschiedlichen Angaben wurden über 50 Menschen von der Soldateska erschossen. Gleichwohl versammelten sich gestern abend wieder Tausende vor der Tamanasat-Universität. Suchinda, der im Februar vergangenen Jahres die Regierung gestürzt hatte, setzt weiter auf Terror. Er erklärte im Fernsehen, Kommunisten seien für die Unruhen verantwortlich, und ließ die Presse einer scharfen Zensur unterwerfen. Nach dem ehemaligen Bangkoker Gouverneur Chamlong sollen weitere führende Oppositionelle verhaftet werden. Suchinda forderte die Bangkoker auch auf, unmittelbar nach der Arbeit nach Hause zu gehen. Es kam zu Panikkäufen. Die Bangkoker Börse erlebte derweil den größten Einbruch ihrer Geschichte. Reisegruppen wurden aus der Hauptstadt in andere Touristenzentren gebracht. Der japanische Regierungssprecher schloß „Strafmaßnahmen“ nicht aus. SEITEN 3 UND 12
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