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Zweiklassenstudium

Englands Studierende fürchten: Manche Universitäten werden viel Geld verlangen – der Rest wird bedeutungslos

Mandy Telford hat ein Gemetzel vor Augen. „Top-up fees werden die Hochschulbildung verstümmeln“, klagt die Präsidentin der Nationalen Studentenunion (NUS). Telford befürchtet ein Zweiklassensystem, in dem einige Unis viel Geld nehmen und die anderen in Bedeutungslosigkeit versinken. „Manche Institutionen werden extra hohe Gebühren verlangen, um die Studierenden glauben zu machen, sie wären an einer Top-Uni“, erklärt die Glasgower Studentin.

Die gleiche Erfahrung haben die Briten bereits mit ihren Schulen gemacht: Oberschulen, deren Unterricht sich nicht unbedingt qualitativ von dem der Staatsschulen unterscheiden, heben ihre Gebühren an, um ihren Ruf aufzupolieren. Einige Internatsschulen haben bereits die magische Grenze von 20.000 Pfund pro Jahr durchbrochen. „Mehr Studierende werden bei ihren Eltern wohnen bleiben, um Lebenshaltungskosten zu minimieren“, prophezeit die 25-Jährige Telford. Die Wahl von Studienort und -fach wird in Zukunft allein vom Geld abhängen.

Der Refrain der Anti-Gebühren-Demonstrationen von 1997 und 1998 ist Legende. „Education is a right, is a right, is a right – and not a privilege“ (Bildung ist ein Recht und kein Privileg) skandierten die Studierenden. Obwohl die Studentengewerkschaft NUS grundsätzlich gegen Studiengebühren ist und stets gegen die Ausrichtung des Studiums auf Marktkräfte ankämpfte, haben die studentischen Interessenvertreter inzwischen eine neue Tonlage angeschlagen.

NUS und andere Studi-Vertretungen gestehen seit 98 ein, dass Studieren nicht nur ein Naturrecht, sondern auch eine Investition ist – in die Zukunft. Das ist der Kern der Argumentation von Tony Blair und den Gebühren-Promotern im Labour-Kabinett: Wenn ein Studium eine Investition ist und der Student davon materiell profitiert – dann soll er auch dafür zahlen. UWI

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