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NachgefragtZweierlei Sitzung

■ Interview mit Andreas Otto

„Totengräber Bremens!“ quietschte der Weserkurier gestern und meinte die Bremer Handelskammer. Hintergrund: Der Toilettenwagen, der die Notdurft des „Bremer Sommers“ auf dem Marktplatz entsorgen sollte, durfte nicht am Schütting stehen, dem Domizil der Handelskammer. Wir fragten nach bei Andreas Otto, einem der Geschäftsführer der Handelskammer.

Herr Otto, sind Sie ein Totengräber Bremens?

Nein. Im Gegenteil. Das ist typischer Sommerlochjournalismus, diese Latrinengeschichte, daß die Handelskammer nicht direkt vor ihren Sitzungsräumen einen Toilettenwagen stehen haben wollte.

Hätte man aus den Sitzungsräumen nicht mehr rausgucken können?

Hier finden täglich Sitzungen statt, wo Wirtschaftsvertreter, politische Vertreter und Diplomaten empfangen werden. Man baut die Toiletten ja auch nicht vor dem Rathaus auf. Man hätte direkt auf die Toilettenwagen geguckt. Und jetzt gerade im Sommer werden die Fenster natürlich auch aufgemacht.

Die Handelskammer wird in einen Zusammenhang gebracht mit Anwohnern, die der Krach vom Bremer Sommer stört.

Die Handelskammer ist der Meinung: Urbanität bedeutet Leben, und Leben bedeutet in gewissem Maß immer Lärm und Krach.

Und andere Emissionen.

Es geht ja nicht um die Emissionen. Es soll ja Toiletten geben. Nur nicht vor den Räumen, in denen das Leben in der Handelskammer stattfindet, in denen wir für die Wirtschaft arbeiten.

Haben Sie auch Sorge gehabt, daß, wenn der Toilettenwagen vor dem Schütting gestanden hätte, dann vermehrt an die Wände gepinkelt worden wäre?

Gegen die Schütting-Mauern wird leider Gottes sowieso gepinkelt.

Fragen:

Burkhard Straßmann

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