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Zwei Verletzte

■ Feuer in von Türken bewohntem Haus in Geesthacht / Brandursache bislang unklar

Bei einem Feuer in einem von Türken und Deutschen bewohnten Wohn- und Geschäftshaus in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) sind gestern morgen zwei Menschen verletzt worden. Zwölf weitere Hausbewohner hätten sich unverletzt retten können, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck gestern nachmittag mit. Er korrigierte damit erste Aussagen, nach denen bei dem Brand lediglich Sachschaden entsanden sei. Die Brandursache ist noch unklar, der Schaden wird auf 150.000 bis 200.000 Mark beziffert.

Das Feuer sei im Treppenhaus oder in den von neun Türken bewohnten unteren Räumen des eingeschossigen Hauses in der Geesthachter Innenstadt ausgebrochen und habe sich rasch bis ins Dachgeschoß ausgebreitet, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Beim Versuch, den Brand zu löschen, habe sich einer der Bewohner verletzt, seine Ehefrau mußte mit einem Schock ins Krankenaus. Die im Obergeschoß wohnende deutsche Familie hätte sich über eine Außentreppe retten können.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird zur Zeit in alle Richtungen ermittelt, Hinweise auf eine Brandstiftung oder einen technischen Defekt gebe es aber bisher nicht. Erst im Dezember 1994 hatten Unbekannte einen Brandanschlag auf eine türkische Teestube in Geesthacht verübt. Diese Tat hatte die Polizei auf den Kampf rivalisierender Türkengruppen zurückgeführt. Anfang August zündeten offenbar Rechtsradikale das Haus eines Jugoslawen im Kreis Harburg an. lno

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