piwik no script img

Zwei Experten zuviel

■ Zoff zwischen Senatorin und GEW

Sparstreß macht's möglich: Die Stimmung zwischen der Schulbehördenspitze und Lehrervertretern ist derzeit so mies, daß Gespräche nicht möglich sind. Am Montag platzte ein seit längerer Zeit geplanter Termin zwischen Senatorin Raab und den vier Vorsitzenden der Personalräte für Gymnasien, Gesamtschulen, Berufsschulen sowie Haupt- und Realschulen.

Die Personalräte hatten kritisiert, daß sie in der letzten Zeit wesentliche Veränderungen des Dienstbetriebes aus den Zeitungen erfahren müßten, heißt es in einer Pressemitteilung der GEW. Gegenstand des Gesprächs sollten von daher „geplante Verschlechterungen im Schulwesen“ und die „mangelhafte Unterrichtung der Personalräte“ sein. Zur Verstärkung hatten sich die Lehrer-Interessenvertreter ihre eigenen zwei Haushaltsexperten mitgebracht.

Doch dies paßte der Senatorin nicht. Sie habe nur vier Personen erwartet, insistierte die SPD-Politikerin. Man möge doch bitte ihr die Frage überlassen, wen sie einlädt und wen nicht. Nach einer kurzen Beratungspause gingen die Gäste gemeinsam nach Hause.

Wer hat sich nun daneben benommen? Die anderen, meint die Senatorin. Angesichts der „objektiven Probleme dieser Stadt“ seien die Personalräte schlecht beraten, dem Ernst der Lage auf dem Niveau eines „Komödienstadl“ gerecht werden zu wollen.

Es sei bedauerlich, daß Frau Raab einen „Konfrontationskurs“ steuert, beklagt hingegen Hamburgs GEW-Chef Hans-Peter de Lorent. Er hoffe, daß die Senatorin auf die Ebene der Sachgespräche zurückkehrt und damit den Erfordernissen des Personalvertretungsgesetzes Genüge tut. kaj

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen