■ Zur Person: Schelte für Schulte
Vorgeprescht war der CDU-Bausenator Bernt Schulte, als er am Dienstag der Presse seinen Plan verkündete, die Osterholzer Feldmark zum Entwicklungs gebiet zu erklären und dort 2.000 Ein- und Zweifamilienhäuser, Kleingärten und vielleicht sogar „behutsames Dienstleistungsgewerbe“ anzusiedeln (taz vom 26.11.). Schulte hatte sich das Vorhaben, das vor allem als „vorläufige, schnellere Alternative“ zum Wohnungsbaugebiet Brokhuchting (bis zu 700 Häuser) herhalten sollte, vom Senat stumm abnicken lassen und berichtete außerdem, die CDU-Fraktion trage dies. Deren stellvertretender Vorsitzender Helmut Pflugradt „begrüßte“ noch am selben Tag Schultes städtebauliches Vorgehen inklusive die auf diesem Weg wieder ins Gespräch gebrachte Verlängerung der Linie 2 nach Tenever.
Schelte aber gebe es tatsächlich für des Senators Voreiligkeit, der von Häusern und Grün sprach, wo die CDU-Fraktion auf jeden Fall auch Gewerbe (z.B. Zulieferbetriebe für Mercedes) haben möchte, so Pflugradt gestern. Viel Überzeugungsarbeit mit den Osterholzer Beiräten sei jetzt vonnöten. Von dieser hatte auch Parteifreund Schulte gesprochen. Er will nächste Woche den Baudeputierten einen entsprechenden Beschlußvorschlag vorlegen. Der Osterholzer Beirat hat schon sein „Nein“ signalisiert.
Die Junge Union hingegen hat die „Fehltritte“ des Senators Dr. Schulte endgültig satt, mit der er permanent die Fraktion übergehe und schließt personelle Konsequenzen nicht aus. sip
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