■ Zur Person: „Köllmann, Sie waren der Beste“
Bremen baut auf den Mann seine Zukunft: Jürg Köllmann, Wiesbadener Unternehmer und Projekt-Entwickler. Eine Milliarde Mark will das Land Bremen für die beiden Köllmann-Projekte Space- und Ozean-Park ausgeben.
Der pressewirksame Auftritt mit dem Wirtschaftssenator Hartmut Perschau (CDU) gestern soll „vertrauensbildende Signalwirkung“für Investoren und Banken haben, erklärte Köllmann. Denn ihm fehlt bisher schlicht das Investitionskapital. Am 31.10. soll das Investment klar sein, fordert Perschau kategorisch. „In diesen drei Monaten muß der zündende Funke bei denen angekommen sein“, sagt Köllmann.
Warum er gerade nach Bremen und Bremerhaven gehen will? Wenn es ums Geld geht, wird der erfolgreiche Geschäftsmann prosaisch: Es soll eine „neue Philosophie des Standorts“geben, schwärmt Köllmann, eine „neue europäische Freizeitregion“. Dies werde „der langfristige Erfolgsfaktor“sein.
Hinter der „Philosophie des Standorts“stehen 722 Millionen Mark öffentlicher Gelder, dazu kommen Bürgschaften über 260 Millionen, von denen Perschau nicht reden mochte.
Und davon wird sich Köllmann nichts abhandeln lassen: Wenn das Land Bremen nur eines der beiden Projekte finanzieren wolle, „ist Köllmann nicht mehr dabei“, lächelt Köllmann. Das Land könne ja einen anderen suchen. Ein Meister beim Pokern.
„Herr Köllmann, Sie waren der Beste“, tuschelt Carola Sommerey nach dem Ende der Pressekonferenz ihrem Chef zu. Sommerey, einst Programmchefin von Radio Bremen, dient der Köllmann-Gruppe heute als PR-Vertreterin. K.W.
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