■ Zur Person: Präsidentin der Sámi
„Mensch, Kultur und Natur sind eine Einheit“, sagt Nina Afanasjeva, Präsidentin der Kola-Sámi. Die ehemalige Leiterin der Sprachenabteilung im Lehrerfortbildungsinstitut in Murmansk und Mitherausgeberin des ersten Samisch-Russischen Wörterbuches ist zur Zeit in Deutschland. Gestern berichtete sie in Bremen von ihren Bemühungen, die samische Kultur und Sprache zu erhalten.
Seit tausenden Jahren lebten die Sámi auf der russischen Kola-Halbinsel als Nomadenvolk vom Fischen und der Rentierzucht und -jagd. Jetzt sind ihre Lachsgründe an westliche Angler verkauft, die Weidegründe ihrer Rentiere zerstört, sie selber leben in Mietskasernen. Nur noch wenige der 1.700 russischen Sámi sprechen Samisch, nachdem die Sprache lange Zeit verboten war. Die große Armut, in der sie leben, wird durch die aktuelle Situation in Rußland noch verschlimmert. ka
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