■ Zur Person: Alles Graffiti oder was
Kopfmäßig, sagt Bernd Richter, könne er das gar nicht fassen. Der Geschäftsführer der Haus- und Grundeigentümer Organisation in Bremen wollte der Polizei ein dickes Geschenk machen. Und das wurde abgelehnt.
Eine Digitalkamera, mit dazugehörigem Computer und Software im Wert von insgesamt 6.000 Mark wollte Richter der Sonderkommission der Polizei zur Graffiti-Bekämpfung heute überreichen. Denn die Technik-Ausstattung der Ermittlungsgruppe Graffiti, sagt Richter, sei vorsintflutlich. Mit einem PC und Digitalfotos könnten die fünf Beamten der Sonderkommission die Sprayer viel schneller ermitteln, hoffte man bei Haus und Grund.
Dazu wird es erstmal nicht kommen. Polizeipräsident Rolf Lüken sagte am Montag die geplante Übergabe brieflich ab. Die Annahme des „großzügigen Angebots“ hänge von Organisa-tionsentscheidungen ab, die noch ausstünden.
Bei der Polizei will man im Zuge der Polizeireform erstmal darüber nachdenken, ob die Sonderkommission Graffiti bestehen bleibt oder dezentralisiert wird. Für Richter ist der Fall damit klar: Das Polizeipräsidium stehe nicht hinter der erfolgreich arbeitenden Ermittlungsgruppe Graffiti. Richters letzte Hoffnung: Innensenator Bernt Schulte (CDU).
Denn die Entscheidung über die Zukunft der Ermittlungsgruppe Graffiti liegt letztlich beim Innensenator. Gleich nach seinem Amtsantritt habe Schulte einen Zwischenbericht angefordert. Wenn der vorliegt, will man über die Vor- und Nachteile einer Sonderkommission Graffiti nachdenken, heißt es aus der Behörde. Vor Mitte September sei keine Entscheidung zu erwarten. pipe
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